· 

Kritik - Elisabeth - in concert 2023 / Autorin: Jana Diener

Elisabeth - in concert 2023

 

WIEN

30.06.2023

Open air am Schloss Schönbrunn

 

Autorin: Jana Diener

 

Kaiserin Elisabeth von Österreich und Ungarn - eine Frau, die für ihre Freiheit kämpfte und sich gegen den Druck der Monarchie wehrte!

 

Vor 31 Jahren präsentierten die Vereinigten Bühnen Wien zum ersten Mal im "Theater an der Wien" das heutige Erfolgsmusical Elisabeth.

Am 30. Juni 2023 feiert dies als großes Konzerterlebnis der Superlative im Ehrenhof des Schloss Schönbrunn seine 31-jährige Premiere, dort wo einst die Kaiserin selbst wohnte und viel Zeit verbrachte.

Das Musical erzählt die dramatische Geschichte über das Leben und das Handeln Elisabeths, sowie die Sehnsucht nach ihrer verlorenen Freiheit. Hierbei erleben die Zuschauer eine fesselnde und rührende Geschichte, die durch Intrigen, Verrat und einer mitreißenden Liebesromanze geprägt ist.

Die junge Kaiserin "Sisi" wurde am 24. Dezember 1837 geboren und im Alter von 16 Jahren mit ihrem Cousin Kaiser Franz-Joseph verheiratet und damit zur damaligen Kaiserin Österreich und Königin Ungarns.

Am 10. September 1898 wurde sie durch den italienischen Hilfsarbeiter Luigi Lucheni in Genf auf offener Straße ermordet.

 

Das Musical

Das Musical stammt aus den Federn des Erfolgsduos um Sylvester Levay, der für die Musik und die Orchestrierung und Michael Kunze, der für die Geschichte sowie die Liedtexte verantwortlich ist. Das Stück ist durch immer wiederkehrende Motive der verschiedenen

Charaktere gekennzeichnet.

Bei der konzertanten Aufführung in Wien dirigierte Sylvester Levay die Hauptmelodie "Ich gehör nur mir" und bekam dafür tobenden Applaus.

Alle anderen Darsteller versammelten sich während des ganzen Stückes auf der Bühne, rund um das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien, die nicht wie gewöhnlich im Orchestergraben saßen. Diese Mischung macht die konzertante Aufführung so besonders

und einzigartig, dass jeder Musicalbegeisterte dieses Stück sehen sollte. Zudem gab es zum zweiten Mal nach 31 Jahren zwei Besetzungen der Elisabeth, die ebenfalls ihre Rollen während des Liedes "Ich gehör nur mir" auf spektakuläre Weise tauschten.

Das Bühnenbild ist durch ein aus Leitern bestehendes Tor geprägt, durch welches sich der Tod als Übermacht herauskristallisiert, wodurch es den Zuschauern möglich wird sich vollkommen auf das Stück, die Besetzung und das Orchester zu konzentrieren.

 

Wer Elisabeth in der konzertanten Aufführung noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt 2024 in Wien am Schloss Schönbrunn zum letzten Mal bestaunen. Die Mischung aus einem schlichten Bühnenbild, einer großartigen Cast und einer imposanten

musikalischen Darstellung macht dieses Stück zu einem unvergesslichen Abend mit vielen Emotionen. 

 

Die Cast

In der ersten Hälfte des Stücks besetzt Abla Alaoui die junge lebensfrohe "Sisi", die an ihrer Freiheit hängt, jedoch schnell lernen muss, dass diese durch Etikette Pflichten und Verbote verdrängt werden. Sie möchte so sein wie ihr Vater, "Träumen und Gedichte schreiben,

oder reiten mit dem Wind".

 

Maya Hakvoort verkörpert die Rolle der alten Elisabeth in dem gleichnamigen Stück. Durch ihre jahrelange Erfahrung und ihre emotionale Art zu spielen, zieht sie jeden Zuschauer in ihre Geschichte rein und begleitet Elisabeth durch Tränen, Freude, Kummer und

Zerbrechlichkeit.

 

Der Tod, gespielt von Mark Seibert, erfährt in dem Stück, was Liebe ist. Die mysteriöse Figur, die sich in Elisabeth verliebt und sie mehrfacht versucht zu verführen, ist der Einzige, der ihr ihre Freiheit wiedergeben kann. Mark Seibert schafft hierbei eine Balance zwischen dem leidenschaftlichen Liebhaber und der bösen Verkörperung des Tods, der immer an Elisabeths Seite steht.

 

André Bauer spielt die Rolle des Kaiser Franz Josephs, den Kaiser Österreich-Ungarns und dem Ehemann Elisabeths. Hin und her gerissen zwischen seiner Liebe zu Sisi und der Pflicht gegenüber der Monarchie und damit seiner Mutter entscheidet er sich schließlich gegen die

Liebe und für die Pflicht.

 

In die Rolle des Luigi Lucheni schlüpft an diesem Abend David Jakobs und überzeugt wieder einmal mit seiner Perfektion, die Rolle des Luchenis zu verkörpern. Bei ihm sitzt jeder Ton und jede Bewegung, die seine Figur stark rüberkommen lässt. 

 

 

Moritz Mausser schlüpft in die Rolle des Erzherzogs Rudolf, welcher ebenfalls im Stück vom Tod begleitet wird. Auch Rudolf muss sich zwischen dem Durchsetzen seines eigenen Willens oder seiner Pflicht als Thronfolger entscheiden. Moriz Mausser schafft hierbei eine

Figur, die ausweglos den Weg zum Tod findet und darin das Ende seines qualvollen Lebens. Auch wenn Mausser noch in seinem Studium des musikalischen Unterhaltungstheater steckt, ist seine Leistung bei "Elisabeth" eindrucksvoll und sehr stark. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0