1648
OSNABRÜCK
15.09.2023
Theater
Autorin: Lorena Greifenberg
1648 - ein historischer und einzigartiger Friedensschluss in Osnabrück
2023 wurde erstmals die historische Geschichte der Friedensverhandlungen des Westfälischen Krieges von 1648 auf die Bühne der Lagerhalle in Osnabrück gebracht.
Das Musical erzählt von einem Spiel zwischen Macht, Liebe, Frieden und Intriegen. Im Zentrum der Geschichte, geht es um die Friedensverhandlungen des Westfälischen Krieges 1648.
Wir befinden uns im Jahre 1648. Dort gab es die Gesandten Schwedens und die katholischen Gesandten des Kaisers, die sich durch ihre unterschiedlichen religiösen Zugehörigkeiten misstrauten. Um die angespannte Situation zu entschärfen wurden die Verhandlungen in Osnabrück und Münster geführt.
Zu dieser Zeit regierte Graf Johan Oxenstierner, der Sohn des schwedischen Reichskanzlers, in Osnabrück.
Das Trennen der Parteien in unterschiedliche Städte, half jedoch nicht dabei die Konflikte zu lösen, sodass ein Mediator Names "Rabanus Heisterman" hinzugerufen wurden. Rabanus hatte einen genauen Plan, wie er die Konflikte lösen konnte und machte sich ans Werk.
Abseits dieser Verhandlungen, flieht eine Junge Damen Names Marie Sternberg nach Osnabrück, um dort Schutz zu suchen. Sie Ist aufgrund des Krieges desorientiert und leidet an Amnesie. Marie lernt Johan Oxenstiener kennen und verliebt sich, wodurch beide anfangen viel Zeit miteinander zu verbringen. Johan ist jedoch verheiratet und es dauert nicht lange bis seine Ehefrau Anna Struhe von der Affäre erfährt, wodurch die junge Liebe auf die Probe gestellt wird.
Marie merkt jedoch schnell das Johan eine wichtige Rolle in den parallel laufenden Friedensverhandlungen spielt und sein Handeln Auswirkungen auf den gesamtvölkischen, wichtigen Frieden haben könnte.
Kann die Liebe zwischen Marie und Johan standhalten? Wird Rabanus Heistermann die Konflikte lösen können? Schaft es Johan sich von den Fesseln seines Vaters zu lösen und die Friedensverhandlungen gewinnen? Und welche Rolle kann Marie noch in den Verhandlungen spielen?
Es bleibt spannend.
Das Musical
2018 entstand bereits die Idee von Micheal Przedodnik ein Musical zu den Friedensverhandlungen von 1648 zu machen. Er wurde durch das Buch "Osnabrück und der Westfälische Frieden" von Gerd Steinwasche inspiriert. Im Sommer 2023 konnte Przedodnik sich zur 375. Jubiläumsfeier von Osnabrück mit diesem Stück bei der Stadt Bewerben. Er bekam die Zusage und im August 2023 konnten die Proben für das Stück 1648 schließlich starten. Am 14.09.23 feierte es dann schließlich seine Premiere.
Dank dem Regieführer Michael Przedodnik konnte ich mir am 15.09.2023 das Musical anschauen und werde nun für euch berichten.
Die Bühne in der Lagehalle ist nicht besonders groß, wird jedoch kreativ genutzt. Auf der Bühne sind Requisiten , wie Tische und Stühle bereit gestellt. Die Choreografien werden durch die Tische und Stühle ebenfalls unterstützt, da sie für jede Szene passend verschoben oder umgeräumt werden.
Die Kostüme wurden an die 1648 Jahre angepasst, weshalb hauptsächlich norwegische und schwedische Trachten getragen werden.
Zudem wird das Bühnebild und die Choreografien durch kleinere Accessoires, wie zum Beispiel Tücher, Seile und auch Trinkbechern in das Stück eingebaut.
Die Einzigartigkeit des Stückes ist der Sprechgesang, der die alte Geschichte in einer neuen und modernen Interpretation zum Leben erweckt.
Meiner Meinung nach ist das Musical 1648 ein empfehlenswertes Stück, da es von der Umsetzung her genial gemacht ist. Moderne Elemente sind mit dabei, wie der Sprechgesang. Dazu kommt, dass der Westfälische Frieden 1648 ein besonderes Ereigniss ist und dazu geführt hat, dass Menschen zum Umdenken angeregt wurden.
Die Cast
Myriam Akhoundov übernimmt die Rolle als Marie von Sternberg, die Anfangs eine junge zurückhaltende und verunsicherte Frau spielt. Doch diese Unsicherheit und Zurückhaltende Art, überwindet Marie bald und gewinnt immer mehr an Selbstvertrauen. Dazu trägt vorallem ihre große Liebe Johan Oxenstierner bei. Am Ende wird Marie ein wichtiger Teil bei den Verhandlungen, in dem sie ihre Intelligenz unter Beweis stellt.
Akhoundov gelingt es, diese Rolle Stück für Stück aufleben zu lassen und verleit ihr eine warmherzige Art.
Johan Oxenstierner wird durch Patrick Bertels verkörpert. Johan Oxenstierner, der Schweden regiert und ein selbstbewusster Mann ist, schafft es Anfangs nicht, sich gegen seinen Vater zu behaupten. Dies ändert sich erst, nach dem Marie von Sternberg ihm begegnet und zeigt, wer er wirklich ist. Ab da nimmt er sein Leben selbst in die Hand und stellt sich seiner Aufgabe um endlich den Frieden zu erlangen.
Bertels schafft es, dieser Rollen einen bestimmten Charm zu verleihen und begeistert das Pumblikum mit seinen Ruhigen Balladen und dem beherrschen des Sprechsgesangs.
Rabanus Heistermann wird gespielt von Lukas Witzel, der ein Dechanter der katholischen Kirche ist. Rabanus ist ein Selbstbewusster Mann, der die katholische Religion lebt. Er wird als Mediator gerufen, um die Konflikte zwischen den beiden Parteine zu lösen. Doch im Laufe der Geschichte erfährt sein Charakter eine Wendung hin zum Bösen.
Witzel gab dieser Rolle eine herzliche und gleichzeitig auch böse Art und dazu schaffte er es die Balladen mit einer ausgezeichneten Stimme zu performen.
Anna Sture/Königin Kristina wird verkörpert von Henriette Schreiner. Anna Sture eine Frau von Selbstüberzeugung nicht zu übertreffen, ist die Ehefrau von Johan Oxensturner. Als Anna mitbekommt, dass Johan eine andere Frau liebt, ist sie erschüttert und versucht Marie das Leben zur Hölle zu machen.
Parallel dazu spielt Schreiner die Rolle der Königin Kristina, die versucht den Frieden zu erringen.
Schreiner schafft es, zwischen diesen Rollen super hin und her zu zwitschen. Doch vorallem Anna Sture verlieh sie eine Leichtigkeit und eine Rafinesse. Aber vor allem spielt sie diese Rolle mit voller Leidenschaft.
Johann Krane gespielt von Julian Schier ist ein Gesandter des Kaiser Ferdienannt der Dritte, welcher 1648 an den Friedensverhandlungen teil nimmt. Er bringt die Neutralisierungsurkunde mit zu den Verhandlungen nach Münster und Osnabrück, um den Frieden herbei zu steuern. Schier verleiht dem Johann Krane, an diesem Abend eine klare Selbstsicherheit und Dominaz.
Gerhard Schepeler gespielt von Christian Tobias Müller ist der Bürgermeister von Osnabrück. Schepeler hat eine feste Meinung zu Katholiken und daher passt es ihm nicht, als Rabanus Heisterman "ein Katholik" zur Schlichtung berufen wird. Müller schaft es an diesem Abend mit einer lustigen aber auch eben ersten Art das Publikum zum Lachen zu bringen.
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